Freitag, 1. August 2014

W&V / Mr. Media: "Nehmt den Onlinern die Werbung weg!" - Hä?

Mal wieder ein Artikel mit einer aufmerksamkeitsstarken Headline und Inhalten, die man nur schwer umkommentiert lassen kann, der aber niemanden - außer jenen, die sich gerne aufregen - weiterbringt.

Ich möchte Herrn Koch - "Mr. Media" hin oder her - ebenso widersprechen, wie Herrn Noller.

Weder haben ALLE Onliner Werbung oder gar den Brand Funnel nicht verstanden, wie Hr. Koch meint; noch sollte Werbung stören, wie Hr. Noller meint.
Hier prallen offensichtlich zwei extreme Standpunkte aufeinander, die versuchen, ihren jeweiligen Schwerpunkt durch zu drücken.

Ebenso erzeugt das platte bashing auf "Algorithmen und intelligente Daten-Tools" bei mir eher Unverständnis. Auch in der Offline-Welt werden schon lange Daten erhoben und analysiert, Zielgruppen gebildet, geclustert, nach Insights gesucht. Dass die Ergebnisse weit weg sind von "perfekt" steht außer Frage, aber hey, das gilt für Offline ebenso - und trotzdem wird es gemacht, weil's richtig ist, denn bessere Werbung ist auf die Zielgruppe zugeschnitten - oder gibt es hier tatsächlich einen Werber, der Henry Ford widersprechen will und nicht den Traum hegt, (s)einem Kunden sagen zu können, das 50/50 Verhältnis zu seinen Gunsten verschoben zu haben?
Wenn Off- und Onliner daran gemeinsam arbeiten - was übrigens in vielen Agenturen schon längst normal ist - dann ist die Chance, dieses Ziel zu erreichen, definitiv höher.

Derart absolutistische Positionen gehören zu den größten Problemen der Werbung, denn sie verhindern ein kanalübergreifend konsistentes Markenerlebnis für die zu Werbenden.

Insofern ist diese ganze - IMHO nur von den Branchenmedien am Leben gehaltene Diskussion - schlicht Murks.