Freitag, 1. August 2014

W&V / Mr. Media: "Nehmt den Onlinern die Werbung weg!" - Hä?

Mal wieder ein Artikel mit einer aufmerksamkeitsstarken Headline und Inhalten, die man nur schwer umkommentiert lassen kann, der aber niemanden - außer jenen, die sich gerne aufregen - weiterbringt.

Ich möchte Herrn Koch - "Mr. Media" hin oder her - ebenso widersprechen, wie Herrn Noller.

Weder haben ALLE Onliner Werbung oder gar den Brand Funnel nicht verstanden, wie Hr. Koch meint; noch sollte Werbung stören, wie Hr. Noller meint.
Hier prallen offensichtlich zwei extreme Standpunkte aufeinander, die versuchen, ihren jeweiligen Schwerpunkt durch zu drücken.

Ebenso erzeugt das platte bashing auf "Algorithmen und intelligente Daten-Tools" bei mir eher Unverständnis. Auch in der Offline-Welt werden schon lange Daten erhoben und analysiert, Zielgruppen gebildet, geclustert, nach Insights gesucht. Dass die Ergebnisse weit weg sind von "perfekt" steht außer Frage, aber hey, das gilt für Offline ebenso - und trotzdem wird es gemacht, weil's richtig ist, denn bessere Werbung ist auf die Zielgruppe zugeschnitten - oder gibt es hier tatsächlich einen Werber, der Henry Ford widersprechen will und nicht den Traum hegt, (s)einem Kunden sagen zu können, das 50/50 Verhältnis zu seinen Gunsten verschoben zu haben?
Wenn Off- und Onliner daran gemeinsam arbeiten - was übrigens in vielen Agenturen schon längst normal ist - dann ist die Chance, dieses Ziel zu erreichen, definitiv höher.

Derart absolutistische Positionen gehören zu den größten Problemen der Werbung, denn sie verhindern ein kanalübergreifend konsistentes Markenerlebnis für die zu Werbenden.

Insofern ist diese ganze - IMHO nur von den Branchenmedien am Leben gehaltene Diskussion - schlicht Murks.

Freitag, 6. Juni 2014

Sind QR-Codes schon wieder out?

Wenn man einer Diskussion in LinkedIn glauben mag, dann ja.

Innerhalb von zwei Tagen reagierten 79 LinkedIn Mitglieder auf diese Frage; der überwiegende Teil der Antworten zeichnet ein negatives Bild bezüglich QR-Codes. Wie so oft bei LinkedIn, wird die Gruppe dominiert von Teilnehmern aus den U.S.A. und UK, Märkte die dem deutschen nicht selten Monate oder gar Jahre voraus sind. Das sollte man bedenken und die folgenden Gründe entsprechend interpretieren:

Freitag, 23. Mai 2014

Marke ist wichtig im B2B

Etwas überrascht war ich gestern Abend, als ich auf den Artikel A Lesson for B-to-B From Consumer Marketing: Brand Does Matter stieß. Der Autor, Brian Rafferty, legt in diesem Artikel dar, dass Marke zu einem wichtigen Faktor für B2B Unternehmen geworden ist. Dies war nicht der Grund meiner Überraschung, sondern eher die Tatsache, dass dies überhaupt noch ein Thema zu sein scheint.

Augenscheinlich lag der Grund, jenen Artikel zu schreiben darin, dass Herrn Rafferty noch immer folgende Aussagen begegnen:
  • We know brand matters for the likes of Coca-Cola and Heinz, but why should brand matter to us? 
  • All of our buyers follow rigorous procurement processes, so what is a brand going to do for us? 
Ist dies Tatsächlich noch so? Meine Erfahrung ist - zumindest überwiegend - eine andere, dennoch will ich diese Gedanken aufgreifen und mit anderen Argumenten als Hr. Rafferty darlegen, warum Marke im B2B wichtig ist und immer wichtiger wird.

Donnerstag, 22. Mai 2014

7 Basics im Projektmanagement

Projektmanagement ist in vielen Bereichen ein Dauerbrenner-Thema. Oft wird über die richtige PM-Methode diskutiert:
Auf grundsätzlicher Ebene beispielsweise Agil vs. Wasserfall; oder konkreter auf Tool-Ebene MS Projekt vs. Basecamp oder Trello - und die mal eben erstellte Excel-ToDo-Liste dürften auch die meisten kennen.

Dabei werden allerdings häufig einige Basics viel zu selten diskutiert, die augenscheinlich sogar nicht jedem bewusst sind. Um jene grundlegenden Zusammenhänge soll es im Folgenden gehen.

Einsteigen möchte ich jedoch mit der Definition von Projektmanagement lt. DIN 69901:
Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken und -mitteln für die Initiierung, Definition, Planung, Steuerung und den Abschluss von Projekten.
Diese Definition formuliert einen riesigen Handlungsraum, den man immer präsent haben sollte, wenn man an Projektmanagement denkt.

Mittwoch, 7. Mai 2014

Wird Social-Media-Marketing von B2B-Unternehmen richtig genutzt?

Die B2B-Kollegen von creative360 haben in einer selbst durchgeführten Studie festgestellt, dass es Bewegung in der Welt von B2B Social-Media-Marketing gibt.
Ein paar wenige der Aussagen in jenem Blog-Artikel möchte ich hier kommentieren:
die Zielsetzung [von B2B Social-Media-Marketing bewegt sich] weg von der Lead-Generierung mehr hin zur Steigerung der Markenbekanntheit
sowie
Facebook ist und bleibt der Platzhirsch
und
Die Meldungen im Social-Web werden vor allem von Produkten und Leistungen, Unternehmensnews, Investor Relations (IR) und Employer Branding (HR) dominiert.
Mit diesen drei Aussagen drängt sich mir die Frage auf, ob B2B-Unternehmen Social-Media-Marketing wirklich verstanden haben.

Dienstag, 8. April 2014

Die Open-Rate ist eine irreführende Kennzahl im E-Mail Marketing

Das behauptet Hubspot, sicherlich keine falsche Adresse, wenn es um E-Mail Marketing geht. Der Hubspot Blog ist zweifelsohne eine der Quellen, die man regelmäßig besuchen solle, wenn man sich mit E-Mail Marketing beschäftigt. In diesem Punkt jedoch liegt Hubspot falsch. Aber der Reihe nach:

Kürzlich erstellte Ginny Soskey einen Artikel mit dem Titel 6 Crucial Email Newsletter Metrics You Should Be Monitoring, welcher wenige Tage später von Nils Weber sozusagen als freie Übersetzung mit dem Titel Die 6 wichtigsten Kennzahlen für den Mail-Newsletter auf OnlineMarketing.de veröffentlicht wurde.

Die Kennzahlen sind:

  1. Click-Through-Rate,
  2. Conversion,
  3. Wachstum der [Empfänger-]Liste,
  4. [Anzahl der] Weiterleitungen,
  5. Anzahl der angekommenen Mails, und
  6. ROI [Return-on-Invest]
Die Open-Rate fehlt, ohne weitere Erklärung. Diese Kennzahl wird in einem älteren Artikel bei Hubspot mit dem Titel The Essential Email Marketing Metrics You Should Be Tracking erwähnt, welcher die gleichen 6 Metriken benennt - nur dass die Anzahl der angekommenen Mails bzw. Delivery Rate durch Bounce Rate ersetzt wird, was aber die gleiche Metrik ist (Delivery Rate = 1 - Bounce Rate).

Mittwoch, 2. April 2014

Persona - der bessere Weg, sich seiner Zielgruppe zu nähern

Vorgestern erschien auf t3n ein Artikel zu Personas, der sehr grob beschreibt, was sich hinter diesem Begriff verbirgt. Dieser Überblick über die Materie war auch die Intention des Autors, Mario Janschitz.

Einerseits bin ich stellenweise anderer Meinung als Hr. Janschitz, andererseits - und das ist meine Haupt-Kritik - steht man nach dem Lesen des Artikels im Regen. Es werden weder Quellen genannt, die die Ausführungen irgendwie belegen, noch gibt es einen Abschnitt mit Links zu anderen (Fach-)Artikeln oder Büchern zu dem Thema.
Natürlich lege ich hier nicht den Maßstab einer wissenschaftlichen Arbeit an (ebenso wenig, wie an meine Posts), aber hey, wir sind im WWW. Dessen Kern sind Links! Und bei einem Artikel, der einen Überblick über die Materie sein soll, hätte ich viele Links erwartet.

Das möchte ich hier anders machen.

Dienstag, 18. März 2014

Datenkraken vs. Papiertiger - was tut man nicht alles für ein wenig Buzz?

Und eines Tages begab es sich, dass ein ehrwürdiges Wirtschaftsmagazin seine Auflage steigern wollte. Und so ward ein Artikel geschrieben, der das Potential hatte, für die gewünschte Steigerung zu sorgen.

So oder ähnlich wird wohl dereinst das Märchen der Entstehungsgeschichte zum Artikel Die kurzen Arme der Datenkraken aus BrandEins 02/2014 eingeleitet werden, falls jemand die Zeit aufwenden will, dieses Märchen zu schreiben.

Die Inhalte dieses Artikels sind schnell zusammengefasst. In der Einleitung werden ein paar Behauptungen der Onlinemarketing Branche mit Werbeumsätzen - also Fakten - verwurschtelt und mit der Behauptung garniert, dass sich Branchenvertreter in vertraulicher Runde ebenfalls enttäuscht zeigen würden.
Um dann daraus ab zu leiten, dass Onlinewerbung nicht funktioniert, die Versprechen allesamt falsch oder mindestens überzogen waren. 

Aus dieser Einleitung zieht der Autor die Legitimation, mit sieben Antworten - alle aus dem Buch Der digitale Tsunami des Beraters Nicolas Clasen - nicht nur das Wörter-Minimum zu erreichen, sondern auch genug Raum zu haben, um dar zu legen, dass Online-Marketing nicht funktioniert. Dahinter kann doch nur der Wunsch nach Buzz durch eine gezielte Provokation stehen.

Montag, 10. März 2014

Der CMS Auswahlprozess (Teil 1)

Immer wieder mal geht es im Rahmen irgendeines Projekts um die Frage, welches Content-Management-System (CMS) denn wohl das Beste sei. Die Antwort auf diese Frage zu finden ist wahrlich nicht leicht - schon wegen der schieren Menge der Systeme. CMSMatrix listet über 1200 davon auf.

Hinzu kommt, dass diese Entscheidung auch eine IT-Seite hat. Landet die Frage auf dem Tisch des Marketing, sind die meisten Entscheider - zu Recht - unsicher, da die technische Kompetenz fehlt.

Landet die Frage auf dem Tisch der IT wird es kaum besser. IT-Abteilungen in Unternehmen bewegen sich in einem ganz anderen Umfeld. Corporate IT hat mit dem extrem dynamischen Umfeld der Kommunikation nicht allzu viel gemein und so sind sogar IT-Abteilungen nicht selten schlechte Ratgeber.

Durch unzählige Web-Projekte in den vergangenen über 15 Jahren, mit unterschiedlichsten Rahmenbedingungen in zig Branchen, habe ich einerseits genug CMS Implementierungen gesehen, mit denen der Kunde nicht glücklich war. Andererseits habe ich selbst genug CMS Evaluierungen und Implementierungen durchgeführt - in der Regel übrigens immer beides zusammen: Ich musste für das, was ich in der Rolle des Beraters gesagt habe, nach der Umsetzung die Verantwortung übernehmen.

Donnerstag, 6. März 2014

Marketing Automation ist nur ein Berater-Thema? (Repost)

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Repost von meinem Tumblr Blog.

Philipp von der Brüggen schrieb im Oktober 2013 in seinem Artikel “Shit in, shit out”, dass Marketing Automation nur ein Thema in der IT-Branche sei und vor allem von Beratern aufgegriffen wurde und nicht - wie man annehmen könnte - von Werbe- oder Kommunikationsagenturen.

Diesen Eindruck kann ich nicht bestätigen, weder für “jetzt”, noch vor einem halben Jahr.

Agenturen und auch deren Kunden haben das Thema schon länger auf dem Schirm. Im Gegensatz zu den von Hr. von der Brüggern erwähnten Mann-Tage-verkaufenden (Prozess/IT-)Beratern gibt es jedoch einen fundamentalen Unterschied: Agenturen und CMO’s werden nicht daran gemessen, wie toll ein Soll-Prozess definiert oder ein Marketing-Automation System implementiert wurde. Es zählt einzig und allein der Erfolg der Kommunikation - egal welche Kennzahl man dafür heranzieht: Visits, Follower, Leads, Umsatzsteigerung, ROI, etc.. Also Zahlen, die heut zu Tage in vielen Branchen sehr direkt mit dem Unternehmenserfolg gekoppelt sind.

Inhalt hinter einem Lead-Formular - ja oder nein? (Repost)

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Repost von meinem Tumblr Blog. 

Rund um diese Frage ergab sich eine rege Diskussion in einem B2B Forum auf LinkedIn.

Die mit Abstand meisten Kommentare haben schlicht einen Mix empfohlen - ohne weitere darauf ein zu gehen, wie man zum richtigen Mix kommt; was kaum weiter hilft.

Hier ein möglicher Ansatz.

These ist: Content stellt einen Wert dar.

Es ist völlig legitim, dass ich als veröffentlichendes Unternehmen einen Gegenwert dafür haben möchte.

Und ich möchte diesen Gegenwert in Form von persönlichen Daten, einer Einwilligung für weitere Kommunikation (Opt-In, permission) oder etwas in der Art.

Was Daten-besessene Marketer nicht verstehen

Kaum hatte ich gestern den Artikel Datenanalyse im Marketing - ja, aber bitte ganzheitlich veröffentlicht, macht mich eine geschätzte Kollegin auf den englischsprachigen Artikel What Data-Obsessed Marketers Don’t Understand im Harvard Business Review Blog aufmerksam, der dem Thema einen wichtigen und richtigen Aspekt hinzufügt: Daten sind nur die eine Seite der Medaille.

Die Autoren jenes Artikels, Jake Sorofman und Andrew Frank, die offensichtlich für Gartner arbeiten, bringen es sehr plakativ auf den Punkt:
Data can play a leading role in developing strategy and bringing precision to execution, but it does nothing — absolutely nothing — to stir motivation and create the desire that makes cash registers ring. Data is important, but it’s content that makes an emotional connection.
Darauf folgend stellen die Autoren, ihr sog. Intelligent Brand Framework vor, welches das Ziel hat, Marketer dabei zu unterstützen umfassende interdisziplinäre Fähigkeiten auf zu bauen und die richtige Balance zwischen Daten-Fokussierung und Zielgruppen-Fokussierung zu finden.

Quelle: Gartner, Inc.

Das Modell selbst möchte ich gar nicht bewerten, Zustimmen möchte ich jedoch der Grundaussage der Autoren: Eine Fokussierung auf Daten(-analysen) birgt das Risiko, den Menschen, die Zielgruppe, deren Bedürfnisse und Emotionen aus den Augen zu verlieren.

Mittwoch, 5. März 2014

Datenanalyse im Marketing - ja, aber bitte ganzheitlich

Schon im Oktober 2012 waren sich Gartner und Harvard Business Review darüber einig, dass Datenanalysen und das daraus abgeleitete Jobprofil des Data Scientist bis 2015 ein wichtiger Baustein jedes Business' werden wird.
Nun, ein paar Jahre später und kurz vor 2015 hat Google diese und andere Aussagen rund um das Thema in eine spannende Infografik einfließen lassen. Natürlich nicht ohne Eigennutz - arbeitet Google doch hart daran, das in Universal Analytics umbenannte Google Analytics als universelle Lösung zu positionieren, die weit über den Anwendungsbereich von Web-Tracking hinaus geht.


Umzug von Tumblr zu Blogger

Mein Tumblr Blog war in den letzten Jahren schwer vernachlässigt. Irgendwie hatte ich ihn aus den Augen verloren - ich hatte schlicht zu viel anderes zu tun.
Nun gibt's aber einen Neustart. Da ich inzwischen sowieso reichlich mit dem Google Ökosystem verheiratet bin, und keine Lust habe, meine Blog-Posts manuell in G+ zu verlinken, ist Blogger wohl die beste Wahl.

Da man außerdem Tumblr Blogs nur über einen Umweg via Wordpress in Blogger importieren kann, was wiederum unnötiger Aufwand ist, anbei eine Linkliste zu den relativ aktuellen Posts auf Tumblr: